von Markus Brettner

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Ein Blog - geschrieben für alle Eltern & Schüler - die sich mit dem Gedanken tragen, Einzelnachhilfeunterricht zu suchen.

Vermutlich war die Zahl der Nachhilfesuchenden in Deutschland noch nie so hoch. Nachdem das Schuljahr 2021/ 22 nach 2 Jahren endlich wieder ohne Homeschooling und Schulschließungen auskam, wird nun offensichtlich, was 2 Coronajahre mit unseren Kindern gemacht haben:

Handelt es sich bei einem Schüler/ einer Schülerin nicht gerade um einen „Überflieger“, so erkennt man schnell, dass gerade in den Hauptfächern große Stofflücken vorhanden sind. So sehe ich beispielsweise im Schulalltag Dritt- und Viertklässler, die kaum lesen und schreiben können, also eher den Stand eines Erstklässlers aufweisen. Gerade die Grundschüler erhielten in den Coronajahren 2020 und 2021 - je nach Schule und Lehrer - nur für wenige Monate Schulunterricht.

Die Schule wurde so zu einem Ort, an dem Lernen nicht mehr möglich war und jetzt muss der versäumte Stoff schließlich nachgeholt werden.

Corona ist nur eine Seite. Grundlegend ist Schule für unsere Schülerinnen und Schüler zeitweise nicht einfach. Bei dem einen Lehrer versteht man die Erklärungen sehr gut, bei einem anderen eher weniger. Gerade in Mathe gibt es schwierige Themen. Dem einen liegen sie, dem anderen nicht. Das erzeugt „Erklärungsbedarf“. Grundschülern kann häufig noch von Elternseite geholfen werden. Bei Familie mit Migrationshintergrund sieht das wieder schwieriger aus. Ebenso bei Schülern höherer Klassen. Wenn man also seinem eigenen Kind nicht selbst weiterhelfen kann, dann sucht man Hilfe von außen.

An diesem Punkt möchte ich allen Eltern mit meinem Blog weiterhelfen. Denn die richtige Wahl mit der Nachhilfe, die auch auf die Bedürfnisse des eigenen Kindes zugeschnitten ist, entscheidet sich der Erfolg des Nachhilfeunterrichts. Und damit der Erfolg der weiteren Schullaufbahn ihres Kindes.

Angebote im Internet und in der Zeitung

Wenn man mit der Internetsuche nach einer geeigneten Nachhilfe beginnt, wird man schnell von einem undurchdringlichen Nachhilfejungle eingefangen. Viele Franchiseunternehmen werden mit üppigen Rabatten locken, viele unbekannte Anbieter - teils mit Sitz im Ausland - bieten ihren Onlineunterricht an. In der Zeitung findet man „pensionierter Dipl.-Ing. bietet Mathe Nachhilfe“ und ein Alleskönner bietet seine Dienste für alle Schulfächer an.

Da haben es Eltern einfach schwer, für ihr Kind die Richtige/ den Richtigen zu finden.

Daher sollte zunächst das Gespräch mit der Schule gesucht werden. Diese ist verantwortlich für ihre Schüler und muss dabei helfen, wenn ein Lernender sich gerade schwer tut. Sprechen sie also zunächst mit dem Lehrer. Erörtern sie mögliche Ursachen für die aktuelle Lage. Gespräche zwischen Lehrer-Eltern-Schüler bringen nicht selten Licht ins Dunkel und helfen zu ersten Lösungsschritten. Also, suchen sie das Gespräch mit der Schule im ersten Schritt!

Vorsicht Schwarzmarkt

Tatsächlich boomt kaum ein anderer Markt so sehr wie der Schwarzmarkt für Nachhilfe. Viele Alleskönner, deren Lehrbefähigung mehr als zweifelhaft ist, bieten häufig sogar zu horrenden Preisen ihre Dienste an. Welche Ausbildung sie oft haben, bleibt meist verborgen oder lässt sich nicht überprüfen. Gerade in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist es enorm wichtig zu wissen, wem man sein Kind anvertraut. Ein Merkmal eines seriösen Nachhilfeanbieters ist eine ausgestellte Rechnung über die geleisteten Unterrichtsstunden. Finger weg von Barzahlung, wenn es um Schwarzarbeit geht, da man sich sonst auch als Eltern in die Illegalität begibt.

Online-Nachhilfe ist nur für wenige geeignet

Sucht man in Google & Co. nach „Nachhilfe“, so bekommt man unzählige Angebot mit „Online lernen“, also Nachhilfe online über Skype, Zoom oder anderen Messengerdiensten.

Aus pädagogischer Überlegung sollte Onlinenachhilfe nicht für Grundschüler verwendet werden. Diese sind kognitiv damit schlicht überfordert, so dass häufig auch die Eltern benötigt werden, um bei Sitzungsunterbrechungen oder Übermittlung von Dokumenten beizustehen. Damit wird eine Nachhilfestunde schnell zur „technischen Hilfestunde“, was sowohl Schüler als auch Eltern nur unnötig stresst.

Ebenso ungeeignet für Onlineunterricht sind Kinder und Jugendliche mit einem starken Reiz für Onlinespiele oder einer hohen Ablenkbarkeit.

Kinder und Jugendliche mit ADS/ ADHS sind nur bedingt für Onlinenachhilfe geeignet. Dies sollte vor Unterrichtsbeginn unbedingt unverbindlich getestet werden, ob die Aufmerksamkeitsspanne auch für die Unterrichtsdauer ausreicht.

Dringend abzuraten ist von Onlinenachhilfe, die ohne Kamera verläuft. Aus meiner Sicht ist es unerlässlich, dass Lehrer und Schüler über eine Kamera verfügen. Dies erleichtert sowohl dem Lehrer zu sehen, ob der Schüler auch verstanden hat, als auch dem Schüler, Erklärungen besser zu folgen.  Ein im Messengerdienst integriertes Whiteboard sollte auch vorhanden sein, sodass Themen und Erklärungen skizziert werden können, was für ein besseres Verständnis sorgt. Ein guter Onlinelehrer wird auch Erklärungsvideos und Grafiken in seinen Unterricht einbauen und im Umgang mit Technik und Schüler geübt sein. Das merkt man schon nach der ersten Stunde.

Die institutionelle Nachhilfe

Die institutionelle Nachhilfe bietet grundsätzlich bereits im Vorfeld Transparenz. In der Regel findet man im Internet genügend Informationen über den Anbieter. Hier gelangt man auch rasch zu der Erkenntnis, ob es sich um eine vertrauenswürdige Stelle handelt oder nicht. Ein Nachhilfeanbieter ist immer in der Google-Suche zu finden. Prüfen Sie die Rezensionen, die der Anbieter erhalten hat. Hier findet man in der Regel tatsächlich hilfreiche Kommentare und Bewertungen von Eltern und Schülern. „Das Internet vergisst nichts“, so lautet eine vielbesagte Weisheit. Und das stimmt auch. Gab es mit einem Nachhilfeanbieter in der Vergangenheit Probleme, wird man mit großer Wahrscheinlichkeit auch darüber etwas im Netz entdecken.

Merkmale einer Qualitätsnachhilfe

Seriöse Anbieter sind häufig als eine zertifizierte Einrichtung verzeichnet. Vorsicht: „Zertifizierte Nachhilfe“ ist irreführend und sagt nichts über die Nachhilfequalität aus. Eine zertifizierte Nachhilfeschule dagegen hat meist einen langwierigen und aufwändigen Prozess durchlaufen, in dem sie sich für einen befristeten Zeitraum als „zertifizierte Nachhilfeschule“ ausweisen darf. Dabei achten diese Schulen auf einen standardisierten Ablauf, regelmäßige Erfolgskontrollen der Lernenden und bieten auch kostenlose Beratung u. v. m.

Ein weiteres Qualitätsmerkmal eines seriösen Nachhilfeanbieters ist die Mitgliedschaft in einem bekannten Verband. Hier denke ich beispielsweise an den VNN e. V. Das ist der Bundesverband für Nachhilfe- und Nachmittagsschulen. Der Bundesverband Nachhilfe- und Nachmittagsschulen (VNN) vertritt die institutionellen Nachhilfe-Einrichtungen in Deutschland. Als Branchenverband setzt er sich für pädagogische Kompetenz und hohe Bildungsstandards, für Transparenz und eine verlässliche Qualität in der institutionellen Nachhilfe ein.
Zu seinen Zielen gehört es, dass jeder Schüler individuell gefördert wird. Die Leiter der Nachhilfeeinrichtungen sind dem Verband persönlich bekannt.

 

Ebenso wichtig wie die Wahl der richtigen Einrichtung ist die ganz individuelle Auswahl des Lehrers. Sprechen Sie im Vorfeld mit ihrem Kind. Wen stellt es sich als NachhilfelehrerIn vor? Männlich, weiblich? Jünger, älter? Der Schüler/ die Schülerin muss also unbedingt in die Wahl einbezogen werden. Und noch wichtiger: Ihr Kind muss sich für die Nachhilfe aussprechen. Hat es Zweifel, reden sie mit ihrem Kind in Ruhe darüber. Möchte ein Schüler/ eine Schülerin zum jetzigen Zeitpunkt nicht Nachhilfe annehmen, dann ist dies so auch von den Eltern zu akzeptieren. Eventuell stellt sich später der richtige Zeitpunkt ein, erneut über eine Einzelnachhilfe nachzudenken.

Nicht zu vergessen ist, einen Nachhilfelehrer zu wählen, der auch mit der Schulart und dem gewünschten Nachhilfefach ihres Kindes vertraut ist und Erfahrungen gesammelt hat. Besucht der Schüler beispielsweise das Gymnasium und möchte Mathenachhilfe, dann rate ich von einem Mittelschullehrer, bzw. einem Nachhilfelehrer, der noch nie gymnasialen Mathestoff unterrichtet hat, ab. Achten sie auf die fachlichen und persönlichen Anforderungen ihres Kindes an die Nachhilfelehrkraft. Diese muss zu ihrem Kind passen. Nur so wird die Einzelnachhilfe auch Früchte tragen.

 

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